Ist Weih­rauch gesund?

Weihrauch

Weih­rauch kennt man aus der Kirche, wo er oft bei reli­giösen Zere­mo­nien verwendet wird. Doch Weih­rauch hat weit mehr zu bieten als seinen charak­te­ris­ti­schen Duft und seine spiri­tu­elle Bedeu­tung. Diese Harz­sub­stanz, die aus verschie­denen Boswellia-Baum­arten gewonnen wird, hat in den letzten Jahren zuneh­mendes Inter­esse als Nahrungs­er­gän­zungs­mittel geweckt. Viele Menschen fragen sich, ob Weih­rauch auch essbar ist und welche gesund­heit­li­chen Vorteile er mögli­cher­weise bietet. Aus diesem Grund wollen wir unter­su­chen, welche Inhalts­stoffe im Weih­rauch enthalten sind und wie sie auf den Körper wirken. Im Folgenden wird sich näher mit dieser Substanz befassen und ihre poten­zi­ellen Auswir­kungen auf die Gesund­heit erkundet.

Was ist Weihrauch?

Weih­rauch ist bekannt für seinen charak­te­ris­ti­schen Duft und seine viel­fäl­tigen Verwen­dungs­mög­lich­keiten. Er ist eine Harz­sub­stanz, die aus den Boswellia-Bäumen gewonnen wird, haupt­säch­lich aus Boswellia sacra, Boswellia serrata und Boswellia carterii. Die Gewin­nung von Weih­rauch erfolgt durch das Anritzen der Rinde des Boswellia-Baums. Dadurch wird eine milchige, kleb­rige Substanz frei­ge­setzt, die bei Kontakt mit Luft zu festen Harz­klumpen aushärtet (1).

Das Harz des Weih­rauch­baums ist eine komplexe Mischung aus verschie­denen chemi­schen Verbin­dungen, darunter Boswel­lia­säuren, Terpene, und Flavo­noide. Diese Inhalts­stoffe verleihen dem Weih­rauch nicht nur seinen einzig­ar­tigen Duft. Sie tragen vermut­lich auch zu seinen poten­zi­ellen gesund­heit­li­chen Vorteilen bei (2).

Tradi­tio­nell wird Weih­rauch als Räucher­stoff verwendet, insbe­son­dere in reli­giösen und spiri­tu­ellen Zere­mo­nien verschie­dener Kulturen. Er wird jedoch auch in der alter­na­tiven Medizin und als Nahrungs­er­gän­zungs­mittel einge­setzt. Vor allem seine entzün­dungs­hem­menden, schmerz­lin­dernden und anti­oxi­da­tiven Eigen­schaften machen ihn zu einem inter­es­santen Thera­peu­tikum (3).

In der Botanik ist der Weih­rauch­baum ein immer­grüner Baum, der typi­scher­weise eine Höhe von 2 bis 4 Metern erreicht. Seine gräu­lich-weiße Rinde und seine gefie­derten Blätter verleihen ihm ein charak­te­ris­ti­sches Aussehen. Die Harz­pro­duk­tion spielt dabei eine wich­tige Rolle in seinem Lebens­zy­klus, indem sie ihn vor Insek­ten­be­fall und anderen Umwelt­stress­fak­toren schützt (4).

Die viel­sei­tige Verwen­dung von Weih­rauch reicht von reli­giösen und spiri­tu­ellen Prak­tiken bis hin zur modernen Medizin und Well­ness­an­wen­dungen. Seine zahl­rei­chen gesund­heit­li­chen Vorteile haben das Inter­esse an diesem natür­li­chen Produkt in den letzten Jahren verstärkt. Weitere Forschung wird fort­ge­setzt, um seine Wirk­me­cha­nismen und thera­peu­ti­schen Anwen­dungen besser zu verstehen.

Woher kommt Weihrauch?

Weih­rauch wächst haupt­säch­lich in trockenen Regionen Afrikas und des Nahen Ostens. Die Anbau­ge­biete erstre­cken sich über Länder wie Somalia, Jemen, Oman, Äthio­pien, Eritrea, und Indien. Diese Regionen bieten ideale klima­ti­sche Bedin­gungen für das Wachstum der Boswellia-Bäume, darunter heiße Tages­tem­pe­ra­turen, trockene Luft und sandige Böden (1).

Die Geschichte des Weih­rauchs reicht Tausende von Jahren zurück und ist eng mit der Geschichte der mensch­li­chen Zivi­li­sa­tion verbunden. Bereits im alten Ägypten und Grie­chen­land wurde Weih­rauch in reli­giösen Zere­mo­nien und Riten verwendet. Die Ägypter verwen­deten Weih­rauch bei der Einbal­sa­mie­rung von Mumien, während die Grie­chen ihn in Opfer­ze­re­mo­nien und als Heil­mittel einsetzten.

In der antiken Welt war Weih­rauch auch in der römi­schen und persi­schen Kultur geschätzt. Er war ein beliebtes Handelsgut auf den alten Handels­routen. Dadurch trug Weih­rauch zur Entwick­lung blühender Städte und Handels­zen­tren entlang der Weih­rauch­straße zwischen Nahem Osten und Mittel­meer­raum bei.

Im Laufe der Geschichte wurde Weih­rauch auch in der tradi­tio­nellen chine­si­schen und indi­schen Medizin verwendet. In vielen Kulturen galt er dabei als Symbol für Rein­heit, spiri­tu­elle Erleuch­tung und Heilung. Auch heute noch hat Weih­rauch eine wich­tige kultu­relle und reli­giöse Bedeu­tung in verschie­denen Teilen der Welt. Er wird in reli­giösen Zere­mo­nien, Medi­ta­tionen und Well­ness­prak­tiken verwendet (5,6).

Wie wird Weih­rauch verwendet?

Weih­rauch wird auf viel­fäl­tige Weise verwendet, sowohl aus kultu­rellen als auch aus medi­zi­ni­schen Gründen. Eine der häufigsten Verwen­dungen von Weih­rauch besteht darin, ihn zu verbrennen, um sein ange­nehmes Aroma frei­zu­setzen. Dies geschieht typi­scher­weise durch das Entzünden von Weih­rauch­harz auf einem Kohle­brenner oder einem spezi­ellen Weih­rauch­brenner. Das entste­hende Rauch- und Duft­ge­misch trägt zur Schaf­fung einer beru­hi­genden und entspan­nenden Atmo­sphäre bei. Daher wird Weih­rauch oft bei reli­giösen Zere­mo­nien, Medi­ta­tionen, Yoga-Prak­tiken und spiri­tu­ellen Ritualen verwendet.

Darüber hinaus wird Weih­rauch auch in der tradi­tio­nellen Medizin vieler Kulturen als Heil­mittel einge­setzt. Es wird ange­nommen, dass die Inhalts­stoffe des Weih­rauch­harzes entzün­dungs­hem­mende, anti­bak­te­ri­elle, anal­ge­ti­sche und immun­mo­du­lie­rende Eigen­schaften haben. In der ayur­ve­di­schen Medizin wird Weih­rauch beispiels­weise zur Linde­rung von Entzün­dungen und zur Förde­rung der Wund­hei­lung einge­setzt. In der tradi­tio­nellen chine­si­schen Medizin wird Weih­rauch häufig zur Behand­lung von Gelenk­schmerzen, Rheuma und anderen entzünd­li­chen Erkran­kungen verwendet (7).

Weih­rauch wird auch in der Natur­heil­kunde zur Verbes­se­rung der Atem­wege einge­setzt. Das Einatmen von Weih­rauch­dampf kann helfen, die Atem­wege zu öffnen und Schleim zu lösen. Dadurch werden die Symptome von Erkäl­tungen, Husten und anderen Atem­wegs­er­kran­kungen gelindert.

Darüber hinaus findet Weih­rauch Verwen­dung in der Kosme­tik­in­dus­trie. Dort wird er aufgrund seiner anti­oxi­da­tiven und haut­pfle­genden Eigen­schaften in Haut­pfle­ge­pro­dukten wie Cremes, Lotionen und äthe­ri­schen Ölen genutzt. Weih­rauch Öl wird auch in der Aroma­the­rapie verwendet, um Stress abzu­bauen und die Stim­mung zu verbes­sern (8).

Insge­samt ist Weih­rauch ein viel­sei­tiges Natur­pro­dukt, das seit Jahr­hun­derten in verschie­denen Kulturen geschätzt wird. Auch heute noch spielt er eine Rolle in spiri­tu­ellen Riten, der tradi­tio­nellen Medizin und der modernen Well­ness- und Gesundheitspflege.

Wie wirkt Weih­rauch auf die Gesundheit?

Eine der Haupt­kom­po­nenten von Weih­rauch­harz sind die soge­nannten Boswel­lia­säuren. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von bioak­tiven Verbin­dungen, die für die gesund­heits­för­dernden Eigen­schaften von Weih­rauch verant­wort­lich sind.

Eine der bemer­kens­wer­testen Wirkungen von Weih­rauch ist seine entzün­dungs­hem­mende Wirkung. Die Boswel­lia­säuren, insbe­son­dere Acetyl-11-keto-β-Boswel­lia­säure (AKBA), hemmen die Akti­vität von Enzymen, die an Entzün­dungs­pro­zessen betei­ligt sind. Dadurch redu­zieren sie die Produk­tion von Entzün­dungs­me­dia­toren im Körper. Dies kann zur Linde­rung von Entzün­dungen beitragen, die bei Erkran­kungen wie Arthritis, Asthma und Colitis auftreten.

Darüber hinaus wurde Weih­rauch auch mit anti­oxi­da­tiven Eigen­schaften in Verbin­dung gebracht. Diese tragen dazu bei, Zell­schäden durch freie Radi­kale zu bekämpfen und die Zellen vor oxida­tivem Stress zu schützen. Dies kann dazu beitragen, das Risiko von alters­be­dingten Erkran­kungen und anderen gesund­heit­li­chen Problemen zu verringern.

Weih­rauch kann auch eine immun­mo­du­la­to­ri­sche Wirkung haben, indem es das Immun­system stimu­liert und die Akti­vität von Immun­zellen regu­liert. Dies kann dazu beitragen, die Immun­ant­wort des Körpers auf Infek­tionen zu verbes­sern und die Abwehr­kräfte gegen Krank­heiten zu stärken.

Einige Studien deuten auch darauf hin, dass Weih­rauch eine posi­tive Wirkung auf die Gesund­heit des Verdau­ungs­sys­tems hat. Indem er die Verdauung unter­stützt und Magen-Darm-Beschwerden lindert fördert er die Gesund­heit des Darms (9,10,11).

Bei welchen Krank­heits­bil­dern hilft Weihrauch?

Weih­rauch, mit seinen entzün­dungs­hem­menden Eigen­schaften, hat das Poten­zial, bei einer Viel­zahl von Krank­heits­bil­dern zu helfen. So kann er bei der Linde­rung von Symptomen bei entzünd­li­chen Gelenk­er­kran­kungen wie rheu­ma­to­ider Arthritis und Osteo­ar­thritis helfen. Die entzün­dungs­hem­menden Eigen­schaften von Weih­rauch können Gelenk­ent­zün­dungen redu­zieren und Schmerzen sowie Steif­heit lindern (12).

Weih­rauch kann auch zur Behand­lung von Asthma einge­setzt werden, da er entzün­dungs­hem­mende und bron­chi­e­n­er­wei­ternde Eigen­schaften besitzt. Er kann helfen, die Entzün­dung der Atem­wege zu redu­zieren und die Atem­wege zu öffnen, was die Atmung erleich­tert (13).

Bei entzünd­li­chen Darm­er­kran­kungen wie Colitis ulce­rosa und Morbus Crohn kann Weih­rauch helfen, Entzün­dungen im Darm zu redu­zieren. Dadurch werden Symptome wie Bauch­schmerzen, Durch­fall und Blutungen gelin­dert (14).

Weih­rauch kann auch bei bestimmten Haut­er­kran­kungen wie Ekzemen und Psoriasis hilf­reich sein, da er entzün­dungs­hem­mende und rege­ne­ra­tive Eigen­schaften besitzt. Er kann helfen, Haut­ent­zün­dungen zu redu­zieren und die Rege­ne­ra­tion der Haut zu fördern (15).

Weih­rauch wird auch bei anderen chro­ni­schen entzünd­li­chen Erkran­kungen wie Fibro­my­algie, Lupus und Sarko­idose einge­setzt. Auch hierbei sollen Entzün­dungen im Körper redu­ziert und die damit verbun­denen Symptome gelin­dert werden (11).

Es ist wichtig anzu­merken, dass Weih­rauch als Ergän­zung zur konven­tio­nellen medi­zi­ni­schen Behand­lung verwendet werden sollte und nicht als Ersatz. Personen, die Weih­rauch zur Behand­lung von Gesund­heits­zu­ständen verwenden möchten, sollten dies mit ihrem Arzt besprechen.

Wie nimmt man Weih­rauch am besten ein?

Die Einnahme von Weih­rauch kann auf verschie­dene Arten erfolgen, wobei die Verwen­dung von stan­dar­di­sierten Extrakten häufig empfohlen wird. Hier sind einige Möglich­keiten, wie man Weih­rauch am besten einnehmen kann:

  • Eine der gängigsten Methoden, Weih­rauch einzu­nehmen, ist die Verwen­dung von Weih­rauch­ex­trakt in Kapseln. Diese Kapseln enthalten stan­dar­di­sierte Mengen an Boswel­lia­säuren, den aktiven Bestand­teilen des Weih­rauchs. Die Dosie­rung erfolgt entspre­chend den Anwei­sungen auf der Verpa­ckung oder gemäß den Empfeh­lungen eines Arztes (16).
  • Einige Menschen bevor­zugen die Einnahme von Weih­rauch in Pulver­form als Nahrungs­er­gän­zungs­mittel. Das Weih­rauch­pulver kann in Getränke gemischt oder über Lebens­mittel gestreut werden. Es ist jedoch wichtig sicher­zu­stellen, dass das verwen­dete Weih­rauch­pulver von hoher Qualität ist und keine Verun­rei­ni­gungen enthält.
  • In einigen Kulturen wird Weih­rauch­harz direkt gegessen oder gekaut. Dies erfor­dert jedoch eine gewisse Vorsicht, da das Harz bitter im Geschmack sein kann. Die Einnahme von Weih­rauch­harz erfor­dert auch eine genaue Dosie­rung, um eine über­mä­ßige Einnahme zu vermeiden.
  • Weih­rauch Öl kann auch äußer­lich ange­wendet oder zur Aroma­the­rapie verwendet werden. Es kann auf die Haut aufge­tragen werden, um Entzün­dungen zu lindern oder Entspan­nung und Wohl­be­finden zu fördern (17).

Fazit

Zusam­men­fas­send kann Weih­rauch aufgrund seiner entzün­dungs­hem­menden Eigen­schaften und poten­zi­ellen gesund­heit­li­chen Vorteile als unter­stüt­zende Option betrachtet werden. Weitere Studien sind jedoch erfor­der­lich, um seine Wirk­sam­keit bei verschie­denen Krank­heits­bil­dern und poten­zi­elle Neben­wir­kungen zu bestä­tigen. Dennoch kann Weih­rauch in verschie­denen Formen einge­nommen werden, aber immer in Absprache mit einem Arzt. Letzt­end­lich bleiben eine ausge­wo­gene Ernäh­rung und Lebens­weise entschei­dend für die Gesundheit.

Quellen

  1. Weih­rauch — Lexikon der Biologie (spek​trum​.de) (31.3.2024) 
  2. Boswellia Serrata ▷ Wissens­wertes | Weih­rauch-Apotheke (31.3.2024) 
  3. Weih­rauch: Wirkung und Anwen­dung — NetDoktor​.de (31.3.2024) 
  4. Boswellia serrata — Useful Tropical Plants (theferns​.info) (31.3.2024) 
  5. History of Fran­kin­cense, Ancient Aromatic Tree Resin (thoughtco​.com) (31.3.2024) 
  6. A Brief History of Fran­kin­cense | Lapham’s Quar­terly (laphams​quar​terly​.org) (31.3.2024) 
  7. Bene­fits of Fran­kin­cense Oil and How To Use Fran­kin­cense Essen­tial Oil (newdi​rec​tion​s​aro​ma​tics​.com) (31.3.2024) 
  8. Fran­kin­cense Essen­tial Oil: Health Bene­fits, Dosage, and More (webmd​.com) 
  9. FRAN­KIN­CENSE: Over­view, Uses, Side Effects, Precau­tions, Inter­ac­tions, Dosing and Reviews (webmd​.com) (1.4.2024) 
  10. Al-Yasiry AR, Kiczo­rowska B. Frankincense–therapeutic proper­ties. Postepy Hig Med Dosw (Online). 2016 Jan 4;70:380–91. doi: 10.5604/17322693.1200553. PMID: 27117114. 
  11. Almeida-da-Silva CLC, Siva­kumar N, Asadi H, Chang-Chien A, Qoron­fleh MW, Ojcius DM, Essa MM. Effects of Fran­kin­cense Compounds on Infec­tion, Inflamm­a­tion, and Oral Health. Mole­cules. 2022 Jun 29;27(13):4174. doi: 10.3390/molecules27134174. PMID: 35807419; PMCID: PMC9268443. 
  12. Indian fran­kin­cense | Uses, side-effects | Versus Arthritis (1.4.2024) 
  13. Fran­kin­cense Essen­tial Oil: Health Bene­fits, Dosage, and More (webmd​.com) (1.4.2024)