Boswellia, auch besser bekannt als Weihrauch, wurde bereits vor mehreren Jahrhunderten von Heilkundigen zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt. Hildegard von Bingen und Hippokrates wussten um seinen Nutzen. Heutzutage wird Boswellia bei verschiedenen gesundheitlichen Therapien, wie Arthritis oder Entzündungen, eingesetzt. Aus diesem Grund werden aus dem Weihrauchharz unterschiedliche Produkte hergestellt. Erfahren Sie hier alles über Präparate aus Weihrauch, wann sie optimal angewendet werden und worauf beim Kauf zu achten ist.
Weihrauch wird heutzutage zu unterschiedlichen Produkten verarbeitet. Diese können bei diversen Erkrankungen gezielt eingesetzt werden. So eignen sich manche Produkte zur Unterstützung bei bestimmten Erkrankungen besser als andere. Hier ist ein Überblick über die wichtigsten Weihrauch-Produkte und ihren Einsatz.
Weihrauch-Kapseln

Weihrauch-Kapseln sind in Deutschland nur als Nahrungsergänzungsmittel (NEM) zu finden. Als Medikament sind solche Präparate nicht zugelassen. Da die Wirkung von Weihrauch noch nicht ausreichend erforscht ist, dürfen die Hersteller zudem offiziell keine Wirkaussagen tätigen. In Studien wird die Wirkung von Weihrauch-Extrakten bei
untersucht. Eine offizielle Empfehlung zur Dosierung von Boswellia gibt es nicht. Hersteller schreiben bei ihren Präparaten meist eine Menge von 1000 – 2000 mg täglich aus. Es kommt jedoch nicht unbedingt auf die Menge des Extrakts an. Die wichtigste Angabe ist die enthaltene Menge der Boswelliasäuren – des Wirkstoffs von Weihrauch – sowie die Höhe der Bioverfügbarkeit, welche die Wirkung der Boswelliasäuren steigert.
Weihrauch-Creme
Weihrauch wird aufgrund seiner gesundheitsfördernden Eigenschaften nicht nur in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet, sondern auch in der Gesundheitskosmetik als Weihrauch-Creme bzw. Weihrauch-Balsam. Bereits im Mittelalter wurde erkannt, dass die Inhaltsstoffe des Harzes Hautbeschwerden lindern können. Diverse Studien untersuchten in letzter Zeit die Wirkung von Weihrauch bei
- Neurodermitis
- Akne[3]
- Schuppenflechte
Für die Herstellung von Weihrauch-Creme wird aus dem Harz das ätherische Öl destilliert und mit anderen Wirkstoffen, wie Feuchtigkeitsspendern und Fetten, vermischt. Aus diesem Grund eignet sich solch ein Balsam vor allem für äußere Beschwerden auf der Haut – als Pflegeprodukt – und nicht unbedingt z.B. für Gelenkbeschwerden.
Weihrauchöl

Weihrauchöl wird mittels einer Dampfdestillation aus den Weihrauch-Kristallen extrahiert. Es kann unterschiedlich angewendet werden: zum Dampfen, auf der Haut oder sogar zur inneren Einnahme. So kann es sowohl als Aromatherapie bei einer Erkältung, zur Behandlung von gereizten Hautpartien als auch zur Vorbeugung von Entzündungen Anwendung finden. Wichtig ist es beim Kauf des Öls darauf zu achten, dass es ein ätherisches und kein Duftöl ist.
Weihrauch-Harz
Weihrauch-Harz ist die gummiähnliche Flüssigkeit, die aus dem Baumstamm des Weihrauchbaums heraustritt. Nach mehreren Tagen an der Luft härtet sie aus und bildet sogenannte Weihrauch-Harztropfen. Sie können eine Färbung von dunkelbraun bis hellgelb annehmen. Dabei gilt oft: Je heller die Farbe, desto besser die Qualität. Weihrauch-Harz kann zum Räuchern verwendet werden. In manchen Ländern wird er sogar gekaut.
Richtiges Weihrauch-Produkt für optimale Therapie
Weihrauch kann bei zahlreichen gesundheitlichen Beschwerden unterstützen. Welches Präparat ist jedoch das richtige bei bestimmten Beschwerden? Manche Weihrauch-Produkte eignen sich bei konkreten Leiden besser als andere, da sie ihre Wirkung in diesen Fällen optimal entfalten können.

Sind Beschwerden in den Gelenken oder im Magen-Darm-Bereich vorhanden, so eignen sich dafür idealerweise Weihrauch-Kapseln. Der Wirkstoff in den Kapseln gelangt schneller in die Blutbahn und zu den betroffenen Stellen. Wichtig ist dabei die Bioverfügbarkeit von Präparaten. Je höher diese ist, desto besser kann der Körper die Wirkstoffe verarbeiten.
Bei Hautleiden, wie Akne, Narben oder Neurodermitis, können Weihrauch-Creme oder Weihrauchöl helfen. Diese werden direkt auf die entzündete oder trockene Hautpartie aufgetragen und können unmittelbar ihre Wirkung entfalten. Das Weihrauchöl kann zusätzlich mit weiteren Ölen oder Cremes vermischt werden, um die mögliche Wirkung zu ergänzen.
Für Atemwegsbeschwerden, z.B. im Fall von einer Erkältung oder sogar Asthma, können Weihrauchharz oder Weihrauchöl angewendet werden. Entweder wird das Öl erhitzt oder in heißes Wasser hinzugegeben, sodass der zitronige Duft als Aromatherapie dienen kann. Weihrauchharz kann geräuchert werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Rauchentwicklung nicht zu intensiv ist. Insbesondere im Fall eines Asthmas.
Qualität von Weihrauch-Produkten
Da Weihrauch aus Regionen, wie Somalia, Indien und Sudan, stammt, ist es besonders wichtig auf die Qualität von Weihrauch-Produkten zu achten. Denn in diesen Ländern ensprechen die Qualitätsanforderungen oft nicht den Kriterien, denen deutsche Hersteller unterliegen. Mittel, die in der EU oder sogar in Deutschland hergestellt wurden, werden strengen Kontrollen und Richtlinien unterzogen. Diese bieten die höchste Sicherheit bei der Auswahl des passenden Präparats.
Ein besonderer Fokus sollte zudem auf die verwendete Weihrauch-Sorte gelegt werden. Boswellia serrata – Indischer Weihrauch – ist bisher die am besten erforschte Art und wird als einzige von der WHO (Monographie über Heilpflanzen Vol. 4), ESCOP und im Europäischen Arzneibuch (Vol. 9) für den medizinischen Gebrauch erwähnt. Boswellia serrata enthält hohe Anteile an Boswelliasäuren – dem Wirkstoff von Weihrauch, der in Studien am häufigsten untersucht wird.
Fazit
Boswellia, oder auch Weihrauch, kann zu unterschiedlichen Produkten verarbeitet werden. Auf dem Markt findet man alles von Weihrauch-Harz über Weihrauchöl und ‑Creme bis zu Weihrauch-Kapseln. Soll Weihrauch aufgrund von Erkrankungen angewendet werden, so kann sich ein Weihrauch-Produkt besser bei bestimmten Beschwerden eignen als ein anderes. Wichtig ist, das richtige Präparat für sich zu wählen und auf die Qualität zu achten.
Quellen
[1] Gupta I, Parihar A, Malhotra P, et al. 1997, Effects of Boswellia serrata gum resin inpatients with ulcerative colitis. Eur J Med Res; 2(1):37–43, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/ Abgerufen am 22.10.2019
[2] Gupta, I., et. al., 1998, Effects of Boswellia serrata gum resin in patients with bronchial asthma: results of a double-blind, placebo-controlled, 6‑week clinical study. Eur. J. Med. Res. 3, 511–514. https://www.ncbi.nlm.nih.gov Abgerufen am 22.10.2019
[3] Tolino E, et. al., 2018, Novel combination for the treatment of acne differentiated based on gender: a new step towards personalized treatment. https://www.ncbi.nlm.nih.gov, Abgerufen am 30.11.2019