Weih­rauchöl – für die Haut und gegen Stress

Weih­rauchöl – für die Haut und gegen Stress

Weih­rauchöl wurde bereits in der Antike zum Einsalben, aber auch für die Wund­hei­lung einge­setzt. Seine heilende Wirkung kam viel­fach zum Einsatz und wird auch heut­zu­tage insbe­son­dere bei Haut­pro­blemen häufig einge­setzt. Erfahren Sie hier alles über die Wirkung und den Einsatz von Weih­rauchöl auf der Haut sowie zum Einnehmen.

Herstel­lung von Weihrauchöl

Als Weih­rauch wird häufig das Harz aus dem Weih­rauch­baum bezeichnet. Tradi­tio­nel­ler­weise findet ab den Monaten März bzw. April die Ernte statt. Die Baum­rinde wird abge­schabt, sodass die helle, gummi­ar­tige Flüs­sig­keit austreten kann. Die Harz­tropfen trocknen mehrere Tage an der Luft und werden anschlie­ßend geerntet. 

Öl wird in ein Glas gegossen.
Mittels einer Destil­la­tion wird das Öl aus dem Weih­rauch­harz extrahiert.

Eines der Bestand­teile des Weih­rauch­harz ist das Weih­rauchöl. Dieses wird mithilfe einer Wasser­dampf-Destil­la­tion aus den Harz­tropfen extra­hiert. Während des Prozesses wird das Weih­rauch­harz zusammen mit heißem Wasser in einen Destil­la­ti­ons­kolben gegeben. Wenn sich das Harz langsam erwärmt, löst sich aus den Stücken das Weih­rauchöl heraus, vermischt sich mit heißem Wasser­dampf und kann so abge­leitet werden. 

Wirkung von Weihrauchöl

Weih­rauchöl wurde bereits in der Antike als Heil­mittel einge­setzt. Die im Öl enthal­tenen Boswel­lia­säuren verleihen dem Weih­rauch seine Wirkung. Die medi­zi­ni­sche Forschung konnte bereits in unter­schied­li­chen Einsatz­ge­bieten posi­tive Ergeb­nisse verzeichnen. Dazu zählen im Wesentlichen:

Das größte Poten­tial bei der Behand­lung von gesund­heit­li­chen Beschwerden zeigte bisher Boswellia serrata – indi­scher Weih­rauch. Dieser ist beson­ders reich an Boswel­lia­säuren und aufgrund seiner Zusam­men­set­zung von Inhalts­stoffen zum jetzigen Zeit­punkt als einzige medi­zi­nisch rele­vant.

Anwen­dung von Weihrauchöl

Weih­rauchöl wird über­wie­gend auf der Haut ange­wendet. Früher noch als Salböl bekannt, so findet man dieses jetzt in Kosmetik, beispiels­weise in Weih­rauch-Creme oder Gesichts­masken. Das äthe­ri­sche Öl kann aber auch pur auf der Haut ange­wandt werden. Dazu werden 1–2 Tropfen auf der entspre­chenden Stelle verteilt. Dies kann mehr­fach täglich wieder­holt werden.

Für die Haut und bei Wunden

Weihrauchöl wird auf der Hand verteilt.
Weih­rauchöl eignet sich ideal zur Verwen­dung auf der Haut.

Welche Auswir­kungen hat das Weih­rauchöl auf der Haut? Es macht die Haut nicht nur weich und geschmeidig, sondern kann sie auch glätten und bei der Wund­hei­lung unter­stützen. Weih­rauch soll den Juck­reiz redu­zieren und die Haut mit Feuch­tig­keit versorgen. Durch das entzün­dungs­hem­mende Poten­tial der Boswel­lia­säuren könnte Weih­rauchöl bei diversen Haut­er­kran­kungen unter­stützen, z.B.:

  • Akne und Hautirritationen
  • Neuro­der­mitis (Atopi­sche Dermatitis)
  • Schup­pen­flechte (Psoriasis)

Zum Einnehmen im Getränk

Weih­rauchöl kann auch einge­nommen werden, maximal 2–3 Tropfen Öl verrührt in einem Glas Wasser. Auf diese Weise kann Weih­rauch auch die Entzün­dungen im Körper bekämpfen. Jedoch sollte beachtet werden, dass Weih­rauch und seine Inhalts­stoffe – auch die gesund­heits­för­dernden Boswel­lia­säuren – kaum vom Körper aufge­nommen werden. Sie haben eine nied­rige Biover­füg­bar­keit, da sie fett­lös­lich sind, und größ­ten­teils unge­nutzt wieder ausge­schieden werden. So eignen sich andere Weih­rauch-Präpa­rate besser zur inneren Anwen­dung, z.B. Weih­rauch-Kapseln mit einer erhöhten Bioverfügbarkeit.

Als entspan­nende Aromatherapie

Duftverteiler und Kerzen
Weih­rauch kann entspan­nend wirken, aber auch bei Atem­be­schwerden unterstützen.

Weih­rauch kann entspan­nungs­för­dernd sein. Das Hinzu­geben von wenigen Tropfen Weih­rauchöl in eine Duft­lampe soll beru­hi­gend wirken und Stress redu­zieren.[5] Aber auch Erkäl­tungs­sym­ptome und Atem­be­schwerden wie Asthma können gelin­dert werden. [6]

Neben­wir­kungen von Weihrauchöl 

Weih­rauch ist sowohl inner­lich als auch äußer­lich sehr gut verträg­lich. In Studien wurden bisher kaum Neben­wir­kungen fest­ge­stellt.[1] Dennoch können indi­vi­du­elle Unver­träg­lich­keiten nicht komplett ausge­schlossen werden. Um sicher­zu­gehen, sollte die Verwen­dung von Weih­rauchöl zuerst in kleinen Mengen getestet werden. 

Grafik: Unverträglichkeit kann innerhalb von 24 Stunden getestet werden.
Weih­rauchöl auf die Haut auftragen und nach 24 Stunden die Reak­tion beobachten.

Zum Auspro­bieren auf der Haut sollte das Weih­rauchöl zuerst auf einer kleinen Haut­partie verteilt werden. Treten inner­halb von 24 Stunden keine Rötungen oder andere Neben­wir­kungen auf, kann das Produkt verwendet werden. Hat man Bedenken bezüg­lich oraler Einnahme, können 1 bis 2 in Wasser aufge­löste Tropfen Öl zu sich genommen werden. Treten keine Neben­wir­kungen auf, kann Weih­rauchöl zur inneren Einnahme verwendet werden. 

Weih­rauchöl kaufen

Weih­rauchöl kann man in vielen Parfüm- und Droge­rie­märken kaufen. Zudem bieten auch einige Apotheken und Online­shops das gesund­heits­för­dernde Öl an. Weih­rauchöl ist frei verkäuf­lich und kann problemlos erworben werden. Möchte man Weih­rauchöl einnehmen, so sollte es aus einer vertrau­ens­wür­digen Quelle sowie aus einem biolo­gi­schen Anbau stammen.

Weih­rauchöl selber machen 

Ein äthe­ri­sches Öl ohne Destil­la­ti­ons­ap­parat herzu­stellen ist schwierig, aber möglich. Mit einfa­chen Mitteln kann zuhause ein Basisöl produ­ziert werden, welches sich für Salben oder als Massa­geöl eignet. Dafür wird folgendes gebraucht:

  • 25 g Weihrauchharz
  • 100 ml Öl ohne Eigen­ge­ruch (z.B. Jojobaöl)

Vorgehen:

  1. Weih­rauch­harz im Mörser zerklei­nern, bis ein feines Pulver entsteht.
  2. Öl in einen hitze­be­stän­digen Behälter geben und das Weih­rauch-Pulver damit verrühren.
  3. Den Behälter in einen Topf mit Wasser stellen und auf kleiner Stufe erwärmen, ca. 30–45 min. Darauf achten, dass das Öl nicht anfängt zu kochen.
  4. Das Öl während dieser Zeit regel­mäßig umrühren, damit sich das Weih­rauch­harz lösen kann.
  5. Anschlie­ßend das Öl filtern. Dafür ein dünnes, sauberes Tuch über einen Trichter ziehen und das Öl in ein sauberes Gefäß umfüllen.

Zum Schluss sollte das Öl abkühlen, bevor es verwendet wird.

Lage­rung von Weihrauchöl

Weih­rauchöl sollte fest verschlossen an einem dunklen Ort gela­gert werden, wo es nicht zu warm ist. Eine Lage­rung im Kühl­schrank wird nicht empfohlen. Gene­rell kann das Öl 5 bis 10 Jahre haltbar bleiben. Über die Jahre kann das Weih­rauchöl reifen und einen starken typi­schen Weih­rauch-Geruch entwi­ckeln. Wird es milchig oder trüb, sollte das Öl nicht mehr verwendet werden. Im schlimmsten Fall kann es eine gesund­heits­schäd­liche Wirkung entwickeln.

Fazit

Weih­rauchöl wird aus dem Harz des Weih­rauch­baums gewonnen. Insbe­son­dere indi­scher Weih­rauch (Boswellia serrata) bringt ein großes gesund­heit­li­ches Poten­tial mit sich. So eignet sich Weih­rauchöl idea­ler­weise bei äußerer Anwen­dung auf der Haut: bei Akne, Neuro­der­mitis und Schup­pen­flechte. Die Haut wird glatter und die Entzün­dungen werden redu­ziert. Weih­rauchöl ist sowohl online als auch in Droge­rie­märken oder Apotheken zu finden und kann bis zu 10 Jahre gela­gert werden. 

Quellen

[1] Cameron, M.; Chru­basik, S. Oral Herbal Thera­pies for Trea­ting Osteo­ar­thritis. Coch­rane Data­base Syst. Rev. 2014, No. 5, CD002947. coch​ra​ne​li​brary​.com Abge­rufen am 11.12.2019

[2] Dey, D.; Chaskar, S.; Atha­vale, N.; Chitre, D. Inhi­bi­tion of LPS-Induced TNF α and NO Produc­tion in Mouse Macro­phage and Inflamm­a­tory Response in Rat Animal Models by a Novel Ayur­vedic Formu­la­tion, BV-9238. Phyto­ther. Res. PTR 2014, 28 (10), Seite 1479–1485. https://​online​li​brary​.wiley​.com/​d​o​i​/​a​b​s​/​1​0​.​1​0​0​2​/​p​t​r​.​5151. Abge­rufen am 11.12.2019

[3] Ammon, H.P.: Weih­rauch – Anwen­dung in der west­li­chen Medizin. Springer 1. Aufl. 2018

[4] Tausch L, et al., 2009, Iden­ti­fi­ca­tion of human cathepsin G as a func­tional target of boswellic acids from the anti-inflamm­a­tory remedy fran­kin­cense. Journal of Immu­no­logy. S. 3433–3442, https://​www​.jimmunol​.org/, Abge­rufen am 08.11.2019

[5] Ahmed AH, et al., 2019, Distri­bu­tion of the anti-inflamm­a­tory and anti-depres­sant compounds: Incen­sole and incen­sole acetate in genus Boswellia. Phyto­che­mistry. S. 28–40, https://​www​.scien​ce​di​rect​.com/, Abge­rufen am 08.11.2019

[6] Gupta I, et al., 1998, Effects of Boswellia serrata gum resin in pati­ents with bron­chial asthma: results of a double-blind, placebo-controlled, 6 week clinical study. Euro­pean Journal of Medical Rese­arch., S. 511–514, https://​www​.ncbi​.nlm​.nih​.gov/ Abge­rufen am 07.11.2019