Weih­rauch: Häufige Fragen (FAQs)

In Europa ist Weih­rauch ein noch nicht ausrei­chend erforschter Wirk­stoff und seine Eigen­schaften werfen viele Fragen auf. Die Schul­me­dizin greift daher bisher nur selten auf die posi­tive Wirkung des Harz zurück, obwohl Weih­rauch im Ayur­veda bereits längst zum Stan­dard gehört. Hier sind die häufigsten Fragen und Antworten zu Weih­rauch zu finden. 

Allge­meines zu Weihrauch

Was ist Weihrauch?

Unter Weih­rauch versteht man das Harz des Weih­rauch­baums. Um das Harz zu sammeln, wird die Rinde des Baums ange­schnitten oder abge­schabt, damit die gummi­ar­tige Masse austreten kann. Sobald diese trocknet, wird sie gesam­melt und kann unter­schied­lich verwendet werden: Zum Kauen, Räuchern sowie zur Verar­bei­tung zu Öl, Cremes und Extrakten. 

Wo kommt Weih­rauch her?

Weih­rauch wächst haupt­säch­lich im Nahen Osten, Indien und am Horn von Afrika. Haupt­säch­lich findet man die Weih­rauch­bäume in trockenen Step­pen­ge­bieten und an hoch gele­genen Orten. Die Pflanze gilt als sukku­lent, kann also über lange Zeit Wasser spei­chern und auf diese Weise im wüsten­ähn­li­chen Klima überleben. 

Was ist in Weih­rauch enthalten?

Zu den wich­tigsten Inhalts­stoffen von Weih­rauch gehören circa 8 % äthe­ri­sche Öle (Isop­re­noide), etwa 75 % Harz (penta­zy­kli­sche Triter­pene) und Boswel­lia­säuren (Triter­pen­säuren) und 20% Schleim­stoffe (Polys­ac­cha­ride). Je nach Weih­rauchart kann die Zusam­men­set­zung der Inhalts­stoffe variieren. 

Was ist AKBA?

AKBA ist eine Boswel­lia­säure aus dem Weih­rauch. Boswel­lia­säuren sind der wich­tigste bisher bekannte Wirk­stoff im Harz. Vor allem AKBA zeigt in Studien das höchste Wirk­po­ten­zial, wird vom Körper aber auch am schlech­testen verwertet, hat also eine sehr nied­rige Bioverfügbarkeit. 

Wie riecht Weihrauch? 

Weih­rauch riecht würzig mit einer leichten Zitro­nen­note. Sein Duft wirkt warm und süßlich. Je nach Sorte, kann sich der Geruch etwas unter­scheiden. Beim Räuchern können außerdem weitere Duft­stoffe, wie Myrrhe, Rosen­blüten und Zirben­harz, hinzu­ge­geben werden, die zusammen ein wohl­tu­endes Aroma verstreuen. 

Ist Weih­rauch essbar? 

Weih­rauch­harz kann gekaut werden, da er eine gummi­ar­tige Konsis­tenz hat. In einigen Regionen, wie Indien und Äthio­pien wird Weih­rauch sogar gegessen. Norma­ler­weise nimmt man dabei nur einige wenige Harz­topfen am Tag zu sich. 

Wie schmeckt Weihrauch?

Weih­rauch schmeckt etwas bitter und hat trotzdem einen ange­nehm würzigen Geschmack. Je länger man ihn kaut, desto mehr entwi­ckelt er ein zitro­niges Aroma. Für den euro­päi­schen Gaumen ist dieser Geschmack im ersten Moment vermut­lich etwas ungewöhnlich. 

Wirkung von Weihrauch

Was macht man mit Weihrauch?

Weih­rauch kann geräu­chert werden. Übli­cher­weise verwendet man ihn bei Zere­mo­nien in der Kirche. Zuhause kann man ein paar Harz­tropfen auf ein Stöv­chen geben, damit der Weih­rauch seinen zitro­nigen Duft frei­setzt. Zudem lässt sich Weih­rauch als Öl, in Cremes oder als Kapseln einnehmen. 

Was macht Weihrauch?

Weih­rauch riecht nicht nur ange­nehm, sondern kann sich positiv auf die Gesund­heit auswirken. Er redu­ziert vor allem Entzün­dungen im Körper, dazu gehören rheu­ma­ti­sche Erkran­kungen und Arthrose, aber auch Darm­ent­zün­dungen, Haut­ir­ri­ta­tionen oder aller­gi­sche Reak­tionen, wie zum Beispiel bei Asthma. Der Rauch des Weih­rauchs kann unter anderem stim­mungs­auf­hel­lend und entspan­nend wirken und sogar die Konzen­tra­tion fördern. 

Ist Weih­rauch entzündungshemmend?

Einige Studien konnten zeigen, dass Weih­rauch – und insbe­son­dere die darin enthal­tenen Boswel­lia­säuren – Entzün­dungen im Körper redu­zieren. Diese hemmen die Boten­stoffe, welche Entzün­dungen und Schmerzen hervor­rufen und lindern auf diese Weise die Beschwerden. 

Hat Weih­rauch Nebenwirkungen?

Weih­rauch gilt gene­rell als neben­wir­kungs­frei. Einige gesund­heit­liche Orga­ni­sa­tionen wie die WHO und ESCOP empfehlen seinen Einsatz bei gesund­heit­li­chen Beschwerden und defi­nieren Stan­dards für den Gebrauch in der Phar­mazie. Trotzdem kann es zu mögli­chen indi­vi­du­ellen Neben­wir­kungen kommen, darunter Übel­keit, Sodbrennen oder Magenschmerzen. 

Wie schäd­lich ist Weihrauch?

Die Wirkung von Weih­rauch ist eher gesund­heits­för­dernd als schäd­lich. Sowohl bei einer oralen Einnahme als auch beim Rauch, zum Beispiel in der Kirche, wirkt sich Weih­rauch positiv auf den Körper aus: Entzün­dungs­hem­mend, entspan­nend und konzen­tra­ti­ons­för­dernd. Neben­wir­kungen treten selten und vor allem in Einzel­fällen auf: Übel­keit, Schwin­del­ge­fühle, aller­gi­sche Reak­tionen und Atem­wegs­be­sch­wer­densind möglich. 

Weih­rauch-Produkte und Einnahme

Wie kann man Weih­rauch einnehmen?

Weih­rauch kann man in Form von Kapseln einnehmen. Hier sollte man jedoch auf eine hohe Biover­füg­bar­keit achten, sodass auch tatsäch­lich ausrei­chend von dem Wirk­stoff im Blut ankommt. Außerdem kann zum Beispiel Weih­rauchöl in Wasser oder Tee aufge­löst werden. Eben­falls kann man Weih­rauch zum Kauen einnehmen. Dabei wird er im Mund zu einer weichen Masse und setzt seine Wirk­stoffe frei. 

Was ist Weih­rauch / Boswellia-Extrakt?

Ein Weih­rauch-Extrakt ist eine Substanz in flüs­siger, halb­fester oder fester Form, die aus dem Weih­rauch­harz herge­stellt wird. Haupt­säch­lich wird Weih­rauch-Extrakt in Kapseln abge­füllt. Die Inhalts­stoffe der Pflanze sind oft höher dosiert als bei einem normalen getrock­neten Pulver aus dem Harz.

Was bewirken Weih­rauch-Kapseln im Körper?

Weih­rauch-Kapseln wirken entzün­dungs­hem­mend. Dadurch können sie zahl­reiche gesund­heit­liche Beschwerden lindern, zum Beispiel Gelenk­schmerzen und ‑stei­fig­keit redu­zieren und Atem­be­schwerden verbes­sern. Bei folgenden Krank­heiten können Weih­rauch-Kapseln thera­peu­tisch unter­stützen: Rheuma und Arthrose, Magen-Darm-Beschwerden, Asthma und Hauterkrankungen. 

Was ist Weihrauchöl?

Weih­rauchöl ist ein Öl, welches mithilfe einer Dampf­de­stil­la­tion aus dem Weih­rauch­harz extra­hiert wird. Es wird für Aroma­the­ra­pien oder zur Anwen­dung auf der Haut genutzt, da Weih­rauch entzün­dungs­hem­mende Eigen­schaften hat. So kann es bei Atem­be­schwerden oder Haut­ir­ri­ta­tionen unterstützen. 

Wie räuchert man Weihrauch?

Am einfachsten kann man Weih­rauch auf einem Stöv­chen räuchern. Dafür werden ein paar Weih­rauch-Harz­tropfen auf die Schale gelegt und das Teelicht darunter ange­zündet. Man kann Weih­rauch aber auch auf dem Herd räuchern: Weih­rauch auf etwas Alufolie oder einen Metallteller legen und den Herd auf die kleinste Stufe stellen. Sobald die äthe­ri­schen Öle verdampfen, breitet sich ein ange­nehmer Duft aus.