Dosie­rung und Einnahme von Weihrauch

Dosie­rung und Einnahme von Weihrauch

Weih­rauch kann für sehr viele gesund­heit­liche Leiden wie auch für zahl­reiche Krank­heiten genutzt werden und dabei lindernd wirken. Vor allem bei rheu­ma­ti­schen Erkran­kungen wie Arthrose und Arthritis kann Weih­rauch unter­stützen und die Beschwerden positiv beein­flussen. Doch auch vorbeu­gend ist Weih­rauch ein guter Helfer für Körper und Geist. Denn neben der Stär­kung des Immun­sys­tems kann Weih­rauch auch bei depres­siver Verstim­mung helfen: den Körper beru­higen und die Stim­mung aufhellen.

Dosie­rung von Weihrauchprodukten 

Es sind verschie­dene Weih­rauch­pro­dukte auf dem Markt zu finden: von Weih­rauch-Kapseln über Weih­rauch-Creme bis hin zum Weih­rauch-Öl. Sie können für unter­schied­liche gesund­heit­liche Zwecke genutzt werden und haben entspre­chende Empfeh­lungen bezüg­lich der Dosierung. 

Einnahme von Weihrauch-Kapseln 

Weih­rauch-Kapseln können vorbeu­gend oder bei Erkran­kungen einge­nommen werden. Weih­rauch-Medi­ka­mente können in Deutsch­land nur auf ärzt­liche Anord­nung gekauft werden. Alle frei verkäuf­li­chen Produkte sind Nahrungs­er­gän­zungs­mittel und benö­tigen gene­rell kein Rezept. Dennoch sollte die Einnahme von Weih­rauch mit dem Arzt abge­spro­chen werden.

Die meisten Hersteller von Weih­rauch-Kapseln empfehlen 2–4 Kapseln täglich. Pro Kapsel sind häufig 400–500 mg Weih­rauch-Extrakt enthalten. Solch hohen Dosie­rungen sind bei nativen Extrakten nötig, da Weih­rauch bzw. sein Wirk­stoff – die Boswel­lia­säuren – nur schwer vom Körper aufge­nommen wird. Aufgrund der geringen Biover­füg­bar­keit wird er zum Groß­teil unge­nutzt wieder ausge­schieden. Dosie­rungen von bis zu 500 mg pro Kapsel sind also gängig.

Es gibt jedoch Präpa­rate mit weitaus nied­ri­gerer Dosie­rung pro Kapsel. Solche Weih­rauch-Kapseln nutzen oft die soge­nannte Mizell-Tech­no­logie, um die Biover­füg­bar­keit von Boswellia zu stei­gern, also die Boswel­lia­säuren dem Körper besser zugäng­lich zu machen. Hier kommt es nicht auf eine hohe Menge des Extrakts an, sondern auf die Erhö­hung der Biover­füg­bar­keit. Eine Kapsel mit 50 mg Weih­rauch­ex­trakt und z.B. 20-facher Biover­füg­bar­keit kann wie 1000 mg nativer Extrakt wirken.

Wichtig: Bei Weih­rauch-Kapseln nicht nur auf die mg-Angaben achten, sondern auch auf die Biover­füg­bar­keit!

Anwen­dung von Weihrauch-Creme

Frau creme sich die Hände ein.
Weih­rauch-Creme kann bei Haut­pro­blemen und Entzün­dungen helfen.

Weih­rauch-Creme wird auf die Haut aufge­tragen. Haupt­säch­lich wird sie bei Haut­pro­blemen oder manchmal auch Gelenk­be­schwerden benutzt, indem eine dünne Schicht auf die betrof­fene Stelle aufge­tragen und sanft einmas­siert wird. Dadurch können die Haut­par­tien sich besser erholen und Gelenk­schmerzen und Entzün­dungen redu­ziert werden. Die meisten Hersteller empfehlen die Salbe maximal 3 x täglich zu verwenden.

Einnahme und Dosie­rung von Weihrauchöl

Weih­rauch-Öl kann sowohl zur äußeren als auch zur inneren Anwen­dung genutzt werden. Zudem wird es bei Aroma­the­ra­pien verwendet. Weih­rauchöl sollte sehr sparsam verwendet werden. Für die Anwen­dung auf der Haut genügen bereits wenige Tropfen, die einmas­siert werden können. Auch zur Inha­la­tion sind 1–2 Tropfen, die im kochenden Wasser aufge­löst werden, ausrei­chend. Bei der Dosie­rung für die orale Einnahme sollte eben­falls auf eine sehr geringe Menge Weih­rauch-Öl geachtet werden.[1] Das Öl kann in einem Glas Wasser aufge­löst oder mit Sirup oder Honig einge­nommen werden.

Weih­rauch kauen

Oft stellt sich die Frage, ist Weih­rauch essbar? Weih­rauch-Harz ist eine gummi­ähn­liche Substanz. Aus diesem Grund kann Weih­rauch gekaut werden. Dabei erweicht das Harz im Mund und wird fast flüssig. In Ländern, wo Weih­rauch­bäume wachsen, z.B. in Äthio­pien und Indien wird er tatsäch­lich gegessen. Wie Weih­rauch schmeckt? Meist etwas bitter und gewöh­nungs­be­dürftig für Euro­päer. Auch in Deutsch­land besteht die Möglich­keit Kau-Weih­rauch zu kaufen. Dadurch, dass Weih­rauch hier jedoch nicht als Medizin zuge­lassen ist, sollte dabei beson­ders auf Qualität geachtet und nur wenige Harz­tropfen am Tag zu sich genommen werden. 

Räuchern mit Weihrauch

Bekannt wurde Weih­rauch vor allem durch Kirchen. Dort wird er als Räucher­mittel verwendet. Auch Zuhause kann davon Gebrauch gemacht werden. Dafür werden ein bis zwei große Stücke Weih­rauch-Harz im Mörser zerklei­nert und anschlie­ßend in einem Gefäß geräu­chert. Ein Teelicht und z.B. ein Sieb sind schon ausrei­chend. Die Hitze erwärmt und verflüs­sigt die Weih­rauch-Stücke, sodass bereits nach kurzer Zeit der typi­sche zitro­nige Geruch den Raum erfüllt. 

Wann wirkt Weihrauch?

Wie lange braucht Weih­rauch, um zu wirken? Eine Weih­rauch-Creme oder ‑Öl sowie eine Weih­rauch-Aroma­the­rapie können bereits nach kurzer Zeit eine Linde­rung verschaffen. Bei Weih­rauch-Kapseln stellt sich die Wirkung meis­tens erst nach 3–4 Wochen ein. Da es ein natür­li­ches Mittel ist, kann es von indi­vi­du­ellen Befind­lich­keiten abhängen. Pflanz­liche Präpa­rate benö­tigen meist eine gewisse Zeit, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Eine lang­fris­tige Einnahme lohn sich jedoch und kann eine dauer­hafte Erleich­te­rung der gesund­heit­li­chen Beschwerden mit sich bringen.

Anwen­dung von Weih­rauch bei Krankheiten

Beson­ders bei Gicht, Rheuma und Arthrose sowie bei Darm­er­kran­kungen, Schup­pen­flechte und Neuro­der­mitis wird gerne Weih­rauch einge­setzt. Weih­rauch­kap­seln oder –tabletten sowie ‑öle und ‑cremes sind frei verkäuf­lich und können bei Krank­heiten beglei­tend zur Therapie einge­setzt werden. Sie eignen sich hervor­ra­gend, um Weih­rauch vorbeu­gend gegen zahl­reiche gesund­heit­liche Beschwerden einzunehmen.

Insbe­son­dere bei Krank­heiten sollte der Patient Weih­rauch nicht in Selbst­me­di­ka­tion einnehmen. Hier ist es sehr wichtig dies vorher mit dem behan­delnden Arzt abzu­klären, damit dieser die Heil­pflanze mit in die Therapie einbinden kann. Weih­rauch hat zwar fast keine bekannten Neben­wir­kungen, sollte aber dennoch nicht ohne ärzt­li­chen Rat einge­nommen werden.

Vorbeu­gende Dosie­rung bei Gicht und Rheuma

Weih­rauch-Kapseln oder Weih­rauch-Tabletten können auch vorbeu­gend einge­nommen werden. Sie unter­stützen den Körper, stärken und beru­higen ihn und sind für die Gesund­heit ein wich­tiger Begleiter. In der Regel können ein bis vier Kapseln — je nachdem, was der Hersteller ausschreibt — täglich mit einem großen Glas Wasser einge­nommen werden.

Bei Gicht, Rheuma oder Arthritis kann zusätz­lich zur Medi­ka­tion Weih­rauch-Massa­geöl verwendet werden. Dieses ist ein helfender Begleiter und kann abends, vermischt mit Oliven- oder Avoca­doöl rund um die Gelenke einmas­siert werden. Hierzu werden circa 40 Tropen Weih­rauchöl in 50 ml Oliven- oder Avoca­doöl gemischt und nicht auf die Gelenke, sondern rund um die betref­fenden Gelenke aufge­tragen und leicht einmas­siert. Würden die Gelenke massiert werden, könnte es zu weiteren Reizungen kommen, da die schmer­zenden Gelenke schon sehr ange­griffen sind.

Dosie­rungen für vorbeu­gende & akute Maßnahmen 

Vorbeu­gende Maßnahmen:

  • Um das Immun­system zu stärken, damit man auch im Winter nicht anfällig für Viren und Bakte­rien ist, können ein bis vier Kapseln täglich einge­nommen werden. Die anti-bakte­ri­elle Wirkung des Weih­rauchs ist schon lange bekannt, aber es wird vermutet, dass es auch anti-viral wirken kann, z.B. bei einer Anste­ckung mit dem Virus für Lippen­herpes.[3]
  • Die Gesund­heit kann auch mit dem heilenden Öl aufrecht­erhalten werden. Um Körper und Geist zu stärken, wird ein Tropfen Weih­rauch-Öl in ein Glas Reis­milch einge­rührt. Bei Bedarf kann dieser Drink noch mit einem Teelöffel Honig gesüßt werden. Diese Mischung sollte täglich getrunken werden.
  • Um Gelenk­be­schwerden und ‑entzün­dungen zu vermeiden oder zu lindern können Weih­rauch-Kapseln eben­falls unter­stüt­zend sein.[4]
  • Narben oder Dehnungs­steifen können mit Weih­rauch-Öl gemil­dert werden. Zweimal täglich sollten dann ein bis zwei Tropfen Weih­rauch-Öl auf die Narben und Dehnungs­streifen aufge­tragen und einmas­siert werden. 
wirkungsbereiche von Weihrauch bei akuten Problemen.
Weih­rauch kann schnell bei unter­schied­li­chen gesund­heit­li­chen Problemen unterstützen. 

Akute Probleme:

  • Schwer abhei­lende Wunden oder Schnitte könnten nach der Einnahme von hoch­do­siertem Weih­rauch­ex­trakt schneller abheilen: Eine chine­si­sche Studie fand heraus, dass sich in der Wunde schneller neues Binde­ge­webe und Gefäße bilden. Gleich­zeitig gehen Entzün­dungs­zei­chen und Zelltod zurück.[5]
  • War die Sonnen­ein­strah­lung doch zu stark und es tritt ein leichter Sonnen­brand auf, verspricht Weih­rauch-Creme eine Linde­rung. Sie sorgt dafür, dass die Haut sich erholt und rege­ne­riert, und lindert die Schmerzen sowie das Span­nungs­ge­fühl. Die Creme sollte dünn und leicht auf die betrof­fene Stelle aufge­tragen werden. [6]
  • Bei einem Insek­ten­stich können ein bis zwei Tropfen Weih­rauch-Öl auf die betrof­fene Stelle aufge­tragen werden. Es lindert nicht nur den Schmerz, auch klingt die Schwel­lung schneller ab und die Heilung wird gefördert.
  • Mit der Konzen­tra­tion will es einfach nicht klappen und es steht ein wich­tiger Termin oder gar das Examen an? Dann sind Weih­rauch-Produkte prak­ti­sche Helfer. Mit Weih­rauch-Kapseln kann die Konzen­tra­tion und das Erin­ne­rungs­ver­mögen gestei­gert werden, auch im Alter.[7] Getestet wurden dafür über einen Monat mindes­tens 60 mg Weih­rauch-Extrakt in Kapsel­form pro Tag. Das kann je nach Hersteller z.B. eine kleine Kapsel morgens und abends sein oder eine pro Tag.
  • Zur Beru­hi­gung kann Weih­rauch eben­falls helfen. Dazu werden ein bis drei Tropfen Weih­rauch-Öl auf Fußsohlen, Bauch und Schul­tern einmas­siert. Es kann weiterhin bei Schlaf­stö­rungen wohl­tuend wirken und dabei helfen besser einzu­schlafen. Insbe­son­dere wenn das Abschalten zu schwer­fällt und man nicht zur Ruhe kommt, kann Weih­rauch wahre Wunder wirken.
  • Für leichte Depres­sionen oder eine depres­sive Verstim­mung ist Weih­rauch eben­falls ein sehr guter Helfer. Um die Stim­mung aufzu­hellen und schlechte Gedanken zu vertreiben kann das Weih­rauch-Öl entweder aus dem Fläsch­chen direkt inha­liert werden oder aber es wird im Raum versprüht. Dabei kann es sogar für die ganze Familie ideal sein, wenn gerade aufge­heizte oder schlechte Stim­mung ist. Das Versprühen des Weih­rauch-Öls kann die Stim­mung besänftigen. 

Selbst­ver­ständ­lich können bei allen akuten Problemen auch stets Weih­rauch-Kapseln genutzt werden. Diese können, wie oben beschrieben zur Vorbeu­gung je nach Hersteller mehr­mals täglich einge­nommen werden. Wichtig ist dabei aller­dings, dass mindes­tens 250 ml Wasser bei der Einnahme getrunken werden. Auf die genaue Empfeh­lung der Hersteller ist zu achten. 

Fazit 

Weih­rauch hat viele gute Eigen­schaften und insbe­son­dere die Boswel­lia­säuren zeigen in Studien Poten­zial Entzün­dungen im Körper vorbeugen und zu lindern.[2] Diese Inhalts­stoffe lassen die entzünd­li­chen Beschwerden abklingen. Weiterhin wird die Haut wieder rege­ne­riert, die Heilung beschleu­nigt und Körper sowie Geist werden gestärkt. Wer seiner Gesund­heit etwas Gutes tun möchte, sollte daher auf Weih­rauch-Produkte nicht verzichten. 

Quellen

[1] Ölerini, Weih­rauchöl, https://​oele​rini​.com/​w​e​i​h​r​a​u​c​hoel, abge­rufen am 11.10.2019

[2] H. P. T. Ammon, T. Mack, G. B. Singh, H. Safayhi (1991), Inhi­bi­tion of Leuko­triene B4 Forma­tion in Rat Peri­to­neal Neutro­phils by an Etha­nolic Extract of the Gum Resin Exudate of Boswellia serrata, https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/s‑2006–960074, abge­rufen am 11.10.2019

[3] Goswami, D., Maha­patra, A. Das, Banerjee, S., Kar, A., Ojha, D., Mukherjee, P. K., & Chat­topad­hyay, D. (2018). Boswellia serrata oleo-gum-resin and β‑boswellic acid inhi­bits HSV‑1 infec­tion in vitro through modu­la­tion of NF-кB and p38 MAP kinase signaling. Phyto­me­di­cine, 51, Seite 94–103. https://​doi​.org/​1​0​.​1​0​1​6​/​j​.​p​h​y​m​e​d​.​2​0​1​8​.​1​0​.016 Abge­rufen am 06.11.2019

[4] Kumar R, et al, 2019, Effect of Boswellia Serrata Extract on Acute Inflamm­a­tory Para­me­ters and Tumor Necrosis Factor‑α in Complete Freund’s Adju­vant-Induced Animal Model of Rheu­ma­toid Arthritis., Inter­na­tional Journal of Applied & Basic Medical Rese­arch, Seite 100–106, http://www.ijabmr.org/article.asp?issn=2229–516X;year=2019;volume=9;issue=2;spage=100;epage=106;aulast=Kumar, Abge­rufen am 06.11.2019

[5] Peng­zong, Z., et al, 2019. Wound Healing Poten­tial of the Stan­dar­dized Extract of Boswellia serrata on Expe­ri­mental Diabetic Foot Ulcer via Inhi­bi­tion of Inflamm­a­tory, Angio­ge­netic and Apoptotic Markers. Planta Medica, 85(8), Seite 657–669. https://doi.org/10.1055/a‑0881–3000 Abge­rufen am 06.11.2019

[6] Calza­vara-Pinton P, et al., 2010, Topical Boswellic acids for treat­ment of photo­aged skin. Derma­to­logic Therapy, https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/j.1529–8019.2009.01284.x, Abge­rufen am 06.11.2019