Seit den 90-er Jahren wird Weihrauch verstärkt in Studien untersucht. Seine heilende und entzündungshemmende Wirkung wird auf unterschiedliche Weise bei gesundheitlichen Beschwerden eingesetzt. Doch wann ist es empfehlenswert eine Weihrauch-Creme zu nutzen? Was macht eine Weihrauch-Salbe besonders? Und gibt es Nebenwirkungen? Die Antworten auf diese und weitere Fragen gibt es hier.
Weihrauchsalbe und ihre Inhaltsstoffe
Die Weihrauch-Creme, oder auch Weihrauch-Balsam, wird aus dem Harz des Weihrauchbaums gewonnen. Diese gummiähnliche Substanz, die unter der Baumrinde austritt, wenn sie angeschnitten wird, enthält wertvolle gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe. Dazu zählen ätherische Öle, Harz, Schleimstoffe sowie Boswelliasäuren. Die letzteren rufen ein besonderes Interesse in der Wissenschaft hervor: Sie sollen entzündungshemmend wirken.[1] Dadurch, dass eine Vielzahl an Erkrankungen durch Entzündungen hervorgerufen werden, kann Weihrauch vielfältig die Gesundheit unterstützen.
Die Boswelliasäuren sind ein Bestandteil des Weihrauchöls. Bei der Herstellung von Weihrauch-Creme wird es mittels einer Destillation aus dem Harz gelöst. Im nächsten Schritt werden andere Creme-Bestandeile, wie Wasser, Triglyceride und Feuchtigkeitsspender hinzugefügt und mit dem Weihrauchöl vermengt.
Je nach Anbieter enthält eine Weihrauch-Creme aber auch andere pflanzliche Inhaltsstoffe, die ebenfalls positive Effekte hervorrufen. Diese Heilpflanzen ergänzen den Weihrauch perfekt:
- Ingwer
- Arnika
- Verschiedene Pflanzenöle
Ingwer und Arnika enthalten – genauso wie Weihrauch – Pflanzenstoffe, die Entzündungen entgegenwirken und ergeben zusammen eine starke Kombination, die bei diversen gesundheitlichen Problemen eingesetzt werden kann.
→ enthält die Vitamine B, C, D, K, Mineralien wie Kalium und Magnesium, ätherische Öle und Scharfstoffe
→ die Scharfstoffe Gingerol und Shogaol sollen entzündungshemmend wirken
→ wird in zahlreichen Studien auf sein gesundheitliches Potenzial hin untersucht — mit positiven Ergebnissen
→ soll entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken
→ für den medizinischen Gebrauch werden ausschließlich die Blüten verwendet
→ wird bei äußerlichen Beschwerden und Erkrankungen eingesetzt
Wofür wird Weihrauch-Creme verwendet?
Weihrauch-Creme wird bei verschiedenen Erkrankungen und Beschwerden eingesetzt. Hauptsächlich wird der Balsam jedoch bei Hautproblemen verwendet. Als Arzneimittel ist Boswellia bisher nicht zugelassen, da es an langfristigen und aussagekräftigen Studien fehlt. Jedoch gibt es kleinere vorklinische und klinische Studien, die eine positive Wirkung von Weihrauch bei diversen Krankheiten nahelegen. Aus diesem Grund sind alle bisher erhältlichen Präparate als Kosmetika oder Nahrungsergänzungsmittel deklariert. So kann die Creme aus Weihrauch mit den darin enthaltenen Boswelliasäuren äußerlich angewandt bei folgenden Beschwerden helfen:
- Akne und Pickel
- Schuppenflechte (Psoriasis) und Neurodermitis
- Rheuma und Arthrose
Schon gewusst?
Weihrauch war früher genauso wertvoll wie Gold. Vor über 5000 Jahren entstanden bereits Handelsstraßen für Weihrauch zwischen Arabien und dem Mittelmeer. Sowohl Hippokrates als auch später Hildegard von Bingen wussten um den gesundheitlichen Nutzen des Baumharzes und empfahlen ihn bei zahlreichen Beschwerden.
Diese Leiden haben eines gemeinsam: Sie werden durch Entzündungen hervorgerufen. Ein Enzym, welches in Verbindung mit der Entstehung von Entzündungen gebracht wird, ist Cathepsin G. Eine Studie der Universität Jena hat ergeben, dass Boswelliasäuren dieses Enzym hemmen und damit die Beschwerden lindern.[2] Rötungen, Brennen, Jucken und Schmerzen können bei Betroffenen reduziert werden und sorgen für eine Erleichterung.
Bei Psoriasis haben Boswelliasäuren zudem einen Vorteil mit ihrer Wirkweise: Aufgrund der Entzündung ist die obere Hautschicht durchlässiger und der pH-Wert der Haut reduziert. Saure Substanzen – wie die Säuren aus dem Weihrauch – setzen sich besonders gern im entzündeten Gewebe ab.[3] Hier ist der pH-Wert besonders niedrig, was die Boswelliasäuren anzieht. Aus diesem Grund eignet sich Weihrauch-Creme in diesem Fall optimal als zusätzliche Ergänzung zur medizinischen Behandlung.
Was ist ein guter pH-Wert für die Haut?
Anwendung von Weihrauch-Balsam
Der Weihrauch-Balsam wird normalerweise dünn auf die betroffene Stelle aufgetragen. Bei Hautunreinheiten und Psoriasis sowie Neurodermitis kann sich der positive Effekt zeitnah einstellen. Bei Arthritis oder Arthrose kann eine längerfristige Anwendung von Nöten sein. Hier könnte sich der Einsatz von Weihrauch-Kapseln als eine effektivere Alternative erweisen. Dadurch kann der Weihrauch von innen die Entzündungen an den Gelenken bekämpfen.
Erfolgt die Anwendung der Weihrauch-Creme morgens, kann eine Linderung über den ganzen Tag hinweg anhalten. Wird eine schmerzende oder juckende Stelle abends eingerieben, kann der Balsam beim Einschlafen helfen, indem die Symptome gelindert werden. Idealerweise wird die Creme auf eine feuchte Haut aufgetragen, denn so kann sie besser einziehen. Eine Überdosierung durch den Balsam ist nahezu unmöglich. Mehrfache Anwendungen am Tag sind durchaus denkbar und können weitere Vorteile mit sich bringen: Eine weiche und zarte Haut.
Mögliche Nebenwirkungen von Weihrauch-Creme
Viele Medikamente bringen Nebenwirkungen mit sich. Weihrauch-Creme ist dagegen eine sanfte Methode gegen gesundheitliche Beschwerden vorzugehen. Wie jedoch bei vielen Kosmetika oder Naturheilmitteln ist eine individuelle unerwünschte Reaktion des Körpers nicht auszuschließen. Besonders wenn zahlreiche weitere Zutaten in der Creme enthalten sind, die allergische Reaktionen hervorrufen können. Im Normalfall trifft dies jedoch sehr selten zu.
→ Lesen Sie hier alles über Weihrauch-Nebenwirkungen
Weihrauch-Creme selbst herstellen
Weihrauch-Salbe gibt es online oder in Apotheken zu kaufen. Jedoch kann man auch ganz einfach selbst eine machen. Dafür werden nur 3 Zutaten benötigt:
- Weihrauchöl
- Sheabutter
- Jojobaöl
Während das Weihrauchöl die Entzündungen auf der Haut reduziert, schützen Sheabutter und Jojobalöl die Haut vor Austrocknung und Alterung und beschleunigen Regenerierungs- und Heilungsprozesse.
So geht die Herstellung:
- 70 g Sheabutter und 20 g Jojobaöl in ein Glas geben und in einem warmen Wasserbad schmelzen lassen
- Ca. 15 Tropfen Weihrauchöl dazugeben und alles vermischen
- Anschließend in ein Gefäß abfüllen (z.B. ein Tiegel) und im Kühlschrank abkühlen lassen.
- Fertig!
Die Weihrauch-Salbe kann nicht nur an den betroffenen Stellen verwendet werden, sondern auch als Anti-Aging-Creme auf Gesicht, Hals und Dekolleté. Sie kann sich bis zu 18 Monaten halten und für eine weiche Haut sorgen.
Fazit: Weihrauch-Salbe für die Haut
Weihrauch-Salbe kann unterschiedlich angewendet werden: Bei Hauterkrankungen wie Psoriasis und Neurodermitis, Akne und Pickel, aber auch als regelmäßiges Pflegemittel für einen Anti-Aging-Effekt. Insbesondere der Inhaltsstoff Boswelliasäure sorgt für eine entzündungshemmende Wirkung und führt zu einer Regeneration der Haut. In der Kosmetik werden die Wirkstoffe von Weihrauch mit anderen Pflanzenstoffen, zum Beispiel aus Ingwer und Arnika, kombiniert, um die Wirkung der Weihrauch-Creme zu verstärken.
Quellen
[1] Baram SM, et al., 2019, Functional improvement and immune-inflammatory cytokines profile of ischaemic stroke patients after treatment with boswellic acids: a randomized, double-blind, placebo-controlled, pilot trial. Inflammopharmacology, S. 1–12, https://www.springermedizin.de/functional-improvement-and-immune-inflammatory-cytokines-profile/17059918, Abgerufen am 07.11.2019
[2] Koeberle A., et al., 2018, Triterpene Acids from Frankincense and Semi-Synthetic Derivatives That Inhibit 5‑Lipoxygenase and Cathepsin G., Molecules. 2018 Feb 24;23(2). pii: E506, https://www.mdpi.com/1420–3049/23/2/506 Abgerufen am 12.03.2020
[3] Deutsche Apotheker Zeitung, Weihrauch besitzt dermatologisches Potenzial, https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2009/daz-15–2009/weihrauch-besitzt-dermatologisches-potenzial, Abgerufen am 12.03.2020